Lautet die Diagnose Nasenpolypen, besprechen Ärzte mit ihren Patienten, welche Therapien infrage kommen. Entscheidend sind die Größe und Lage der Nasenpolypen und das Ausmaß der Beschwerden. Bei Nasenpolypen reichen die Therapien von der Linderung der Symptome über die Behandlung mit Medikamenten bis zu einer Operation.
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Der Standard bei Nasenpolypen: Die Behandlung mit Medikamenten
Die Therapie von Nasenpolypen erfolgt am häufigsten mit Medikamenten. Standard ist die Behandlung mit kortisonhaltigen Nasensprays und Tabletten. Sie hemmen das Wachstum der Wucherungen und bewirken in manchen Fällen sogar eine Rückbildung.
Nasenpolypen stehen in den meisten Fällen mit einer anhaltenden Entzündung der Nasenschleimhäute in Zusammenhang, einer chronischen Rhinosinusitis (CRS). Hat diese Infektion, die diese Entzündung auslöst, eine bakterielle Ursache, sollte diese zuerst mit Antibiotika behandelt werden. Liegt ein Zusammenhang mit einer Allergie vor, lässt sich diese unter Umständen mit einem Antihistaminikum therapieren, um sie als Auslöser der CRS zu unterbinden.
Hängen die Nasenpolypen mit einer Unverträglichkeit von Schmerzmitteln zusammen, kann diese womöglich mit einer adaptiven Desaktivierung behandelt werden. Dabei erhalten Patienten wiederholt geringe Mengen des Schmerzmittelwirkstoffs, um ihren Körper daran zu gewöhnen und so die Toleranz zu erhöhen.
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Eine weitere Behandlungsmöglichkeit bei Nasenpolypen stellt der Einsatz von Biologika dar. Diese biotechnologisch aus Zellkulturen hergestellten Medikamente greifen sehr gezielt in Entzündungsprozesse ein. Sie kommen in erster Linie zur Anwendung, wenn die chronische Rhinosinusitis mit Nasenpolypen trotz Medikamenten oder operativer Entfernung weiterhin unkontrolliert ist.
Weitere Informationen zur Therapie von Nasenpolypen mit Medikamenten erhalten Sie hier.
Eine weitere Behandlungsmöglichkeit: operative Entfernung der Nasenpolypen
Wenn die Lage und Größe der Nasenpolypen zu Beschwerden führen und nicht erfolgreich mit Standard-Medikamenten (kortisonhaltige Nasensprays und Tabletten ) behandelt werden können, so kann ein Einsatz von Biologika oder auch ein chirurgischer Eingriff erforderlich sein. Bei der Operation entfernen Ärzte die Nasenpolypen minimalinvasiv (also ein operativer Eingriff ohne größere Schnitte, auch Schlüssellochchirurgie genannt) mithilfe eines stabförmigen Instruments (Endoskop), das in die Nase geführt wird. Sind die Wucherungen gut erreichbar, ist der Eingriff auch ambulant unter örtlicher Betäubung möglich.
Wie eine Operation von Nasenpolypen im Allgemeinen abläuft, erfahren Sie hier.
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Die Linderung von Symptomen ergänzt mit nicht-medikamentösen Maßnahmen bei Nasenpolypen die Therapie
Neben der Therapie von Nasenpolypen mit Medikamenten oder durch eine Operation ist eine passende Pflege der Nasenschleimhaut ratsam (wie z.B. Nasenspülungen) – insbesondere, um einer Neubildung vorzubeugen. Mit Nasenduschen und Inhalationen sollten Patienten die Schleimhaut möglichst feucht halten und gleichzeitig Irritationen durch zum Beispiel Allergene, Zigarettenrauch und trockene Raumluft vermeiden.
Worauf Sie bei der Pflege Ihrer Nasenschleimhaut achten sollten, erfahren Sie hier.
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