Nasenpolypen sind eine Folge von chronischen Entzündungen der Schleimhäute der Nase und der Nasennebenhöhlen (chronische Rhinosinusitis, CRS), für die es eine Reihe von Auslösern gibt. Darüber hinaus können auch anatomische Veranlagungen der Betroffenen eine Rolle spielen.
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Nasenpolypen: Die Ursachen für chronische Entzündungen der Nasenschleimhäute
Diese Erkrankungen können Entzündungen der Nasenschleimhaut und damit auch eine CRS begünstigen:
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Allergien gegen z.B. Pollen (Heuschnupfen) oder Hausstaub (zählen beide zum Krankheitsbild der allergischen Rhinitis): Diese Allergien lösen Entzündungen der Nasenschleimhäute aus, die sich zu einer chronischen Rhinosinusitis entwickeln können. Hier im Video ist die allergische Reaktion sowie die Auslöser noch einmal kurz erklärt:
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Asthma bronchiale ist eine häufige Begleiterkrankung, unter der 20 bis 40 Prozent der Menschen mit Nasenpolypen leiden.
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Unverträglichkeit von Schmerzmedikamenten (insbesondere Aspirin, daher ist von dem ASS-Intoleranz-Syndrom die Rede): Diese Reaktion wird als Samter-Trias beziehungsweise Aspirin-Trias bezeichnet. Häufig wird sie bei Menschen mit Nasenpolypen diagnostiziert, die auch von Asthma betroffen sind. Daher wird ein direkter Zusammenhang vermutet. Seltener ist das Auftreten von Nasenpolypen bei Menschen mit Nesselsucht (Urtikaria), bei denen eine Schmerzmittelunverträglichkeit festgestellt wurde (Analgetika-induzierte Urtikaria).
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Mukoviszidose (zystische Fibrose): Bei dieser erblichen Stoffwechselerkrankung bilden bestimmte Körperzellen Sekrete beziehungsweise Schleim mit zu wenig Wasser, was zu einer zähflüssigen Konsistenz führt. Im HNO-Trakt kann dieser Schleim nur schwer abfließen und so Entzündungen verursachen. Etwa jeder zweite erwachsene Mukoviszidose-Patient und jedes dritte Kind, das an Mukoviszidose leidet, sind von diesen Entzündungen betroffen. Es ist übrigens die einzige Krankheit, bei der Nasenpolypen auch bei Kindern auftreten.
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Kartagener-Syndrom: Bei dieser seltenen Erbkrankheit sind unter anderem die Nasennebenhöhlen unterentwickelt oder gar nicht vorhanden. Außerdem ist die Funktion der Zilien, der feinen Nasenhärchen, gestört (primäre Ziliendyskinesie). Infektionen treten immer wieder auf, die Bildung von Nasenpolypen kann ein auffälliges Symptom sein.
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Mikroorganismen wie Pilze und Staphylokokken gelten als Auslöser einer sogenannten eosinophilen chronischen Rhinosinusitis.
Diese Krankheiten gelten nicht als Ursache für Nasenpolypen, sondern sie begünstigen chronische Entzündungen der Nasenschleimhäute.
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Veranlagung als Ursache von Nasenpolypen und Entzündungen der Nasenschleimhäute
Die Ursachen für Entzündungen der Nasenschleimhäute – und in der Folge auch von Nasenpolypen – können auch in der individuellen Anatomie (Aufbau) dieser betroffenen Nasen liegen: Wenn die Nasengänge und die Verbindungen zu den Nebenhöhlen anlagebedingt sehr eng sind, ist unter Umständen eine nicht ausreichende Belüftung der Nebenhöhlen die Folge. Sekret staut sich und bildet einen idealen Nährboden für Krankheitserreger, es kann zu Nasennebenhöhlenentzündungen kommen. Die entzündete Schleimhaut schwillt an und verschlechtert Belüftung und Sekretabfluss zusätzlich. Wenn sich dann Nasenpolypen bilden, können sie ebenfalls zu Komplikationen beitragen. Auch Krümmungen der Nasenscheidewand oder andere anatomische Auffälligkeiten (zum Beispiel an den Nasenmuscheln) können sich in ähnlicher Weise ungünstig auf Belüftung und Sekretabfluss auswirken.
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